Ihren klangvollen Namen verdankt die kleine
Tauchente dem klingelnden bzw. schellenden
Fluggeräusch. Schellenten unterscheiden sich deutlich von den
bekannten Stockenten.
Besonders markant ist das Männchen, der Schellerpel, mit seinem auch für den Laien leicht erkennbaren schwarzen Kopf und dem charakteristischen weißen Wangenfleck.
Das Weibchen wirkt mit seinem braunen Kopf und grauen Körper dagegen eher unauffällig.
Wer etwas Geduld hat, kann den Schellenten von Februar bis April bei der Balz zuschauen – ein sehenswertes und durchaus unterhaltsames Spektakel.
Der Erpel gibt dabei knatternde Laute von sich, reckt den Hals immer wieder in die Höhe oder wirft den Kopf weit nach hinten, bis der Schnabel Richtung Himmel zeigt und gibt dann einen Balzpfiff
von sich.
Schellenten brüten am häufigsten im Osten Brandenburgs. Für den westlichen Teil gibt es vergleichsweise wenige Brutnachweise. Dies hängt mit der größeren Anzahl von eiszeitlich gebildeten Seen im Osten des Landes zusammen, auf denen sich Schellenten besonders wohlfühlen. Sie besiedeln aber sowohl stehende als auch fließende Gewässer und können beispielsweise auf dem Dämmeritzsee, dem Seddinsee und auf der Müggelspree beobachtet werden.
Der entscheidende Faktor für ihre Ansiedlung ist
das Vorhandensein eines Nistplatzes in der Nähe
des Gewässers - meist sind das Altholzbestände,
in deren Höhlen die Schellente ihre Brutmöglichkeit
findet. Der Erhalt entsprechender alter Bäume mit
Spechthöhlen ist folglich auch der effektivste Schutz
dieser Ente.
Wo es keine oder zu wenige natürliche Brutmöglich-
keiten gibt, kann das Anbringen von Nistkästen
entlang von ruhigen Gewässerabschnitten der
Brutplatznot entgegen wirken.
Durch unsere Mitglieder wurden an mehreren
Gewässerabschnitten Nisthilfen angebracht.
So befindet sich zum Beispiel seit 1990 ein Holzbeton-
kasten an der Ostseite des Rahnsdorfer Stausees.
Auch am Mühlenteich in Schöneiche befindet sich ein Kasten, der jedoch bislang
nicht belegt wurde – eventuell, weil ein Kleiber das Einflugloch für seine Nistplatzbe-
dürfnisse bereits mehrfach verschlossen hat. Im Frühjahr 2012 wurden weitere
Nistkästen am Nordufer des Müggelsees, am Fredersdorfer Mühlenfließ sowie an
der Müggelspree zwischen Spreeau und Neu Zittau angebracht.
M. Maschewski